Nienburger Land - Altes Land

Gewandnachbildung mit Silberfibel
Im Totenreich, in dem die Seelen der Verstorbenen weiterleben, soll es ihr an nichts fehlen.
Im Totenreich, in dem die Seelen der Verstorbenen weiterleben, soll es ihr an nichts fehlen.

Um 300 Jahre n. Chr. wird nördlich von Nienburg ( Anger am Vorderjesar) unweit des  linken Saaleufers eine junge Frau mit ihrem Besitz zu Grabe getragen.
Im Totenreich, in dem die Seelen der Verstorbenen weiterleben, soll es ihr an nichts fehlen. Ihr Körper ist bedeckt mit einem Gewand,  zusammengehalten von einer Silberfibel die mit blauen Glassteinen besetzt ist. Auf ihrer Brust liegt  eine weitere Fibel aus Bronze. Um den Hals trägt sie zwei schmale silberne Reifen. An den Armen ein Bernsteinkollier und eines aus blauen Glasperlen.  Ein reich verzierter Kamm aus Hirschgeweih und ein Spinnwirtel aus Ton legt man ihr noch mit in das Grab. Zwei sehr persönliche Gegenstände, die eher den weiblichen Attributen zuzuordnen sind.

Die wichtigste Grabbeilage jedoch ist ein Bronzeteller von 30 cm Durchmesser, den man zu ihrem Haupt stellt, bevor sich die heimatliche Erde über ihr schließt.

Die “Prinzessin” von Nienburg

Ein reich ausgestattetes Frauengrab

Im April des Jahres 1936 rutscht an jener Stelle, nördlich von Nienburg, ein Teil der hier inzwischen entlangführenden Straße nach Calbe weg. Straßenarbeiter entdecken Skelettreste und einen runden flachen Bronzegegenstand. Die fachgerechte Untersuchung der Fundstelle übernimmt Herr Schönemann vom Städtischen Museum Bernburg.
Erst 20 Jahre später durch den Archäologen Bertold Schmidt, der an einer größeren wissenschaftlichen Arbeit schreibt, sowie durch einen umfassenden Fachaufsatz in der “Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte” kommt es zur gebührenden Würdigung des Grabes.

Der Fundort

Die reichen Grabbeilagen, insbesondere der wertvolle Bronzeteller, lassen den Schluß zu, daß es sich bei der Beigesetzten um eine Angehörige einer gehobenen Schicht, einer Art Stammesadel, handelt.

Kamm aus Hirschgeweih

Er besteht aus Hirschgeweih und ist kunstvoll verziert. Auf der hier sichtbaren Seite ebenso, wie  auf der uns abgewandten mit  sogenanntem Kreisaugenmuster. Zwei Platten halten den gezinkten Mittelteil die wiederum mit Bronzeniete verbunden sind.

Der Kamm

Bernsteinkollier

Über 30 Perlen unterschiedlichster Form und Größe bilden diese Kette aus Bernstein. Ein seit alters her sehr kostbarer und geschätzter Rohstoff, der weit gehandelt wurde.

Das Bernsteinkollier

Silberfibel

Hier die repräsentativste  aus Silber mit Einlagen aus blauem Glas. Das abgebildete Gewand ist eine anschauliche Nachbildung aus jener Zeit.

Die Scheibenfibeln

Die Grabbeigaben und eine Rekonstruktion der Kleidung können Sie im 5 Km entfernten Museum Schloß Bernburg besichtigen.

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