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seit 975

   Gegen Ende des 1. Jahrtausends n. Chr. war das Kastell Nienburg eine Grenzfestung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

   Im Jahr 975 verlegten Erzbischof Gero von Köln und sein Bruder, Markgraf Thietmar, die 5 Jahre vorher von ihnen gegründete Benediktinerabtei von Thankmarsfelde im Harz in den Burgfried dieses Kastells. Das geschah mit Zustimmung Kaiser Otto II., der das Kloster gleichzeitig in den Stand eines freien Reichsklosters erhob.  Er sowie andere röm. Kaiser und der Papst versahen es mit Privilegien und reichen Schenkungen.

    Durch die Völkerwanderung in den vorangegangenen Jahrhunderten verschob sich das Bild im Mittel-Elbegebiet zugunsten der Slawen bzw. Wenden (Sorben). Ein wichtiger Grund für die Wahl des Standortes Nienburg war zu jener Zeit, die von den Wenden bewohnten Gebiete für das Christentum zu gewinnen und zu erhalten. Die Benediktiner wirkten u.a. durch Kultur des Bodens und des Geistes sowie durch Pflege der Kunst und Wissenschaft. Sie gingen dabei mit Nachsicht und Milde vor. * “So erscheint auch KLOSTER NIENBURG lange Zeit und nach weithin als Hauptsitz und Mittelpunkt wissenschaftlicher und künstlerischer Bestrebungen.” (   )

AUFSTIEG2. BLÜTEZEIT3. SÄKULARISIERUNG 

BEDEUTUNG

Der Aufstieg - Die Blütezeit - Die Säkularisierung

 

von Osten

Verbreitung der christlich/abendländischen Kultur östlich von Saale, Elbe und Neiße.

“So erscheint auch 
KLOSTER NIENBURG 
lange Zeit und 
nach weithin 
als Hauptsitz und 
Mittelpunkt 
wissenschaftlicher und 
künstlerischer 
Bestrebungen.”

     Nach den Wirren des Bauernkrieges -mit Flucht und Wiedereinzug in das Kloster- wurden die Geistlichen von den weltlichen Machthabern nur noch geduldet. 1563 trat der Erzbischof von Magdeburg das Kloster an die anhaltischen Fürsten ab.

   Die ehemalige Klausur wird um 1690 umgebaut zum Witwensitz anhaltisch-köthenscher Fürstinnen, die Kirche ist Schloßkirche und Gotteshaus der lutherischen Gemeinde. Nach dem Aussterben der Linie Anhalt-Köthen  verkauft Herzog Friedrich das Schloß 1871 an Industrielle. Es wird im ausgehenden 19. Jahrhundert erst Reisstärke- und später Malzfabrik. Im Dezember 1996 wurde das Gelände durch einen verheerenden Brand teilweise zerstört. Erste Erhaltungsmaßnahmen beginnen.

     Die Kirche ist in relativ gutem Zustand. Sie ist im Besitz der Evangelischen Landeskirche Anhalts und wird von der evangelischen und der katholischen Ortsgemeinde gemeinsam genutzt. Die Gemeinden haben in der DDR-Zeit mit viel Mühe gemeinsam die Innenrenovierung vorgenommen. Nach der „Wende“ konnte mit Hilfe von vielen Spenden und Fördermitteln an der Außenrenovierung gearbeitet werden.

Wegen der zum Teil einzigartigen Ausstattung gehört die Kirche zur Straße der Romanik.

AUFSTIEG2. BLÜTEZEIT3. SÄKULARISIERUNG 

     Am 8.08.1004 stellt die Kirchweihe einen großen Höhepunkt in der Geschichte des Klosters dar. Abt war Ekkehard, der 1017 zum Bischof von Prag ernannt wird. König Heinrich II. (der spätere Kaiser) wohnt der Zeremonie bei und schenkt dem Kloster Besitzungen im unteren Spreewald und in der Nähe des heutigen Ortes Doberlug-Kirchhain. Von kirchlicher Seite wird die Weihe durch die Anwesenheit der Bischöfe aus Havelberg, Brandenburg, Zeitz, Merseburg und Speyer gewürdigt. Der Magdeburger Bischof nimmt sie vor.

     Wie die Ottonen fühlen sich auch die Salier dem Kloster verpflichtet und besuchen es immer wieder. Es hat seine politische Bedeutung durch die Einbindung in die ottonische, salische und frühstaufische Ostpolitik. Die Besitzungen erlangen in der kommenden Zeit respektablen Umfang.

     In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wird die Abtei Opfer ostsächsischer Auseinandersetzungen, die die Machtverhältnisse in der Region ändern. Die Reichsanbindung geht verloren. Das Kloster wird dem Erzbistum Magdeburg unterstellt. Die Streitigkeiten darum dauern lange. Das Kloster läßt sich nicht ohne Widerstand die Reichsunmittelbarkeit aberkennen. Trotzdem bleibt es ein Zentrum der Kultur, der Bildung, der Wirtschaft und der Frömmigkeit weit über den regionalen Bereich hinaus.

AUFSTIEG2. BLÜTEZEIT3. SÄKULARISIERUNG 

Benediktiner Abtei
Wappentier

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BenediktinerAbtei 

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